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Der Verband deutscher Schriftsteller VS unterstützt den Widerstand gegen das TTIP

»Die Urheber und ihre Werke müssen geschützt werden. Das Buch darf, während die Globalisierung fortschreitet, nicht allein den Marktkräften überlassen bleiben.«

»Die Bundesrepublik Deutschland und auch die Europäische Kommission haben die UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt unterzeichnet. Wir fordern sie nachdrücklich auf, der damit eingegangenen Verpflichtung auch beim TTIP und anderen Handelsabkommen nachzukommen«, erklärte Eva Leipprand, die Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftsteller VS. Die bisherigen Absichtserklärungen im Kontext verschiedener Veranstaltungen durch Politiker wie Siegmar Gabriel oder die Kulturstaatsministerin Professor Monika Grütters seien nicht ausreichend.

Da die USA diese Konvention nicht unterzeichnet haben, ist eine eindeutige klare verbindliche Aussage der Bundeskanzlerin, z.B. vor dem Parlament notwendig, um Kunst und Kultur in all ihren Ausdrucksformen zu sichern. Auch bei den TTIP-Verhandlungen müsse der Doppelcharakter der Kultur berücksichtigt werden. „Der Buchhandel wird als wirtschaftliche Angelegenheit betrachtet und das Kulturprodukt Buch damit weitgehend den Marktgesetzen ausgeliefert,“ befürchtet Leipprand. Die Wirtschaftsinteressen der Unternehmen seien aber nicht das höchste Gut. »Das kulturelle Selbstverständnis Europas darf nicht auf den Algorithmus von Konzernen wie Google oder Amazon reduziert werden.«

Gegen das geplante Handelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU hat sich im letzten Jahr enormer Widerstand formiert. Mit Demonstrationen und Millionen von Unterschriften haben die Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa dokumentiert, dass sie die Standards und Werte, die für sie unverzichtbarer Teil eines guten Lebens sind, nicht für vermeintliche finanzielle Gewinne aufgeben wollen. Eine selbstbewusste Zivilgesellschaft hat sich zu Wort gemeldet und besteht auf ihren demokratischen Rechten. Es sollen die demokratisch gewählten Parlamente sein, die darüber entscheiden, wie die Menschen in Europa in Zukunft leben wollen, und nicht die Führung großer Konzerne und die sie unterstützender Politikerinnen und Politiker.

Der Verband deutscher Schriftsteller sieht sich als Teil dieser europäischen Bürgerbewegung und setzt sich für ein Europa der Einheit und der Vielfalt ein, für ein Europa, das kulturell zusammenwächst, aber auch Raum lässt für die Entfaltung der Kulturen in ihrer nationalen und regionalen Vielfalt.

»Die Urheber und ihre Werke müssen geschützt werden,« fordert Leipprand: »Das Buch darf, während die Globalisierung fortschreitet, nicht allein den Marktkräften überlassen bleiben.« (Pressemitteilung des VS)


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